So mancher sieht in der katzenstreu biotonne ein Rätsel. Kaum ist sie draußen, steht sie im Mittelpunkt außergewöhnlicher Beachtung. Die Kontrollteams machen sich auf den Weg und schauen hinein – und dafür gibt es mehrere Gründe. Es handelt sich nicht um das Verderben von Spaß, sondern um sehr praktische Dinge.
Was überprüfen sie eigentlich? Als Erstes: Was ist enthalten? Eine Plastiktüte lugt bereits hervor. Oder auch ein antiquiertes PC-Spiel – kein Scherz, das ist alles schon passiert! In der Biotonne finden sich Plastik, Glas, Metalle und sogar Zigaretten. In diese grüne Tonne gehört nur, was kompostiert werden kann. Apfelschalen, Kaffeefilter und altes Brot. Styropor ist nicht erlaubt. Keine Akkus. Ebenfalls keinen Pizzakarton mit Käserückständen. Die Betrachtung des Inhalts der Tonne ähnelt einer Runde „Finde den Fehler“.
Bewaffnet mit aufgestellten Nasen und einem Spachtel, fangen Kontrolleure Störstoffe heraus. Und sie gehen dabei hart vor. Alles, was herausfällt, wird auf einer Liste festgehalten. Bei einer übermäßigen Anzahl an Fehlwürfen werden am Rand der Tonne wohlwollende Hinweise gegeben. Oder gelegentlich einen leuchtend roten Aufkleber mit der Aufschrift: „Sorry, falsch befüllt.“ Nur eins hilft: Zurück in die Wohnung und selbst sortieren, bevor der Müllwagen kommt.
Im Grunde ist die Sache einleuchtend. Wer den Biomüll mit vielen unsinnigen Dingen befüllt, setzt die Gefahr aus, dass die gesamte Tonne unbrauchbar wird. Plastikreste machen den späteren Kompost unbrauchbar. Ein Apfelbaum, der mit Mikroplastik gefüttert wird, klingt wie ein schlechter Scherz. Eine Biogasanlage, die mit alten Tupperdosen gefüttert wird, wäre eher etwas für ein Science-Fiction-Drehbuch.
Wozu das alles? Natürlich, für qualitativ hochwertigeren Kompost. Für reines Biogas. Zur Förderung gesünderer Böden. Und auch ein wenig als Ermahnung: „Achte darauf, was du wegwirfst!“ Wer gut organisiert, unterstützt letztendlich alle – von Nachbarn über Landwirte bis hin zu den Regenwürmern im Kompost.
Vielleicht wird das nächste Durchforsten der Biotonne zu einem Rätselspiel: Was darf rein, was muss draußen bleiben? Und auf einmal ist die Mülltrennung nicht mehr nur eine Pflichtübung, sondern fast ein kleiner Krimi im Alltag. Mit Detektivhut auf, Tonne auf und der Wahrheit auf der Spur!
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